Die Digitalfotografie hat sich enorm entwickelt in den letzten Jahren. Mittlerweile sind spiegellose Kameras soweit, dass sie die DSLR Kameras (fast) den Rang ablaufen. Wer den Trend mitmachen will, muss viel Geld in die Hand nehmen.
Wer den DSLR aber treu bleiben will (so wie ich) hat dennoch irgendwann die Qual der Wahl, wenn es darum geht, welches Format man wählt. Hier stehen sich APS-C (DX) und Vollformat (FX) gegenüber und buhlen um die Gunst des Fotografen. Ich gebe hier meine eigene Meinung wieder.
Im Prinzip ist es eine Glaubensfrage in erster Linie. Dann spielt die Größe des Geldbeutels eine entscheidende Rolle und zu guter Letzt die Frage wohin soll meine Reise (als Fotograf) gehen. Ich versuche zunächst mal die Unterschiede zwischen den Formaten aufzuzeigen.
APS-C Sensor (DX)
Er hat das Format 24 mm x 16 mm. Der kleine Sensor zeigt auf den Bildern einen kleinen Bildausschnitt und hat dadurch einen Crop-Faktor (bei Nikon ca. 1,5/Canon ca. 1,6). Je mehr Megapixel auf dem Sensor liegen, desto kleiner ist die Pixelgröße.
Vollformat (FX)
Hier ist das Format des Sensors 36 mm x 24 mm. Das entspricht dem damaligen Kleinbildformat (auch 35 mm Format). Die Empfindlichkeit des Sensors ist naturgemäß größer. Dadurch ist die Rauschempfindlichkeit niedriger als beim DX-Format.
Das Bild oben ist nicht maßstabsgerecht, zeigt aber doch den deutlichen Unterschied den Formaten FX (rot) und DX (grün).
Es gibt für die beiden Formate die passenden Objektive, die auf die entsprechenden Sensorgrößen eingestellt sind. Grundsätzlich kann ich ein FX Objektiv auch an einer DX-Kamera betreiben. Dazu muss ich aber wissen, dass der Bildkreis, den mir das Objektiv an einer passenden Kamera liefern würde, durch den kleineren Sensor eben entsprechend beschnitten wird. Nutze ich umgekehrt ein DX Objektiv an einer FX-Kamera, so erfasst der große Sensor mehr als der kleinere Bildkreis des Objektivs zeigt. Das führt dazu, dass alle Bilder an den Ecken eine Vignette aufweisen.
Was ist nun besser? FX oder DX?
Beide haben Vor- und Nachteile. Vorteile von FX sind das größere Sucherbild in der Kamera. Ebenso ist die Lichtempfindlichkeit des Sensors größer. Dadurch kann ich bei weniger Licht mit weniger ISO Werten arbeiten. Es gibt also weniger Rauschen. "Nachteile" können sein: die geringere Tiefenschärfe der FX Objektive, d.h. ich muss die Blende weiter schließen, um die Tiefenschärfe zu erhöhen. Die Objektive für FX-Formate sind deutlich teurer als die für DX-Formate.
Wer die Makro Fotografie betreiben will, ist mit DX Objektiven bzw. Formaten besser gestellt. Der Abbildungsmaßstab der FX Objektive ist geringer.
Durch den Crop Faktor, den die DX Objektive haben, erweitere ich bei den Teleobjektiven die Brennweite ohne Telekonverter. So hat ein 300 mm Teleobjektiv DX an einer DX Kamera eine Brennweite von 450 mm (300 mm x 1,5 Crop).
Dazu kommt noch, dass die FX Kameras und Objektive ein deutlich größeres Gewicht haben. Auch die Preise liegen deutlich höher, zumindest bei den Objektiven. Mittlerweile gibt es FX Kameras für "kleines" Geld zu kaufen.
Also irgendwie steht es unentschieden zwischen den Formaten. Es muss also jeder für sich entscheiden, was er will. Landschaften und Architektur fotografieren ist mit FX Formaten sicherlich eine gute (vielleicht die bessere) Wahl. Auch bei Portraitfotografie kann sich FX positiver auswirken.
Ich habe mir eine beachtliche Ausrüstung im Laufe der Jahre zusammengekauft. Angefangen habe ich mit einem Geschenk meiner Frau, eine kleine DSLR von Nikon, die D 3100 mit einem Kit-Objektiv 18 - 200 mm. Zu der Kamera habe ich mir dann Objektive (sowohl Fest-brennweiten als auch Zoom-Objektive) dazu gekauft. Alsbald wurde mir die Kamera zu "klein" von den Möglichkeiten und ich habe mir die Bodys D 7000* und D 7100** zugelegt. Weiteres Zubehör kam dazu und so wurde meine Ausrüstung immer größer.
* der Body ist verkauft. Als Ersatz dafür ist die D500 bei mir eingezogen.
Dann kam irgendwann auch bei mir die Frage auf, ob ich mir eine FX Kamera zulegen soll. Ich muss ehrlicher Weise sagen, dass ich zum Einen zu geizig war, die DX Ausrüstung komplett 1:1 gegen eine FX Ausrüstung auszutauschen. Zum Anderen habe ich eine Notwendigkeit dazu nicht gesehen, weil ich mit der erreichten Qualität meiner Fotos zufrieden war und auch immer noch bin. Da ich im Amateurbereich bleibe und auch nicht vorhabe in den Profibereich zu gehen (jedenfalls nicht in der nächsten Zeit), ist alles mehr als ausreichend.
Übrigens greifen auch immer mehr Profis wieder zu den DX Formaten.
Abweichende Meinungen sind willkommen.
Update Januar 2024:
**Ich hab´s getan und mir eine Vollformat-Kamera zugelegt. Zugegeben, sie ist gebraucht, aber mit wenig Auslösungen. Es ist eine Nikon D750 geworden und eine Optik 24-120 von Nikon dazu. Dafür musste mich die D7100 verlassen. Sie ist in gute Hände meines Schwagers gekommen.
Durch die spiegellosen Kameras (Nikon Z-Serie) sind die Preise gut in den Keller gegangen. Zudem habe ich meine Objektivsammlung mal durchgeschaut und die eine oder andere Optik gefunden, die auch an der D750 ohne Einbußen betrieben werden können.
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